urologische Erkrankungen

LEISTUNGEN – Erkrankungen

Für jede Erkrankung gilt: je früher sie entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Häufigt sendet uns unser Körper Signale wie Schmerzen, Blutungen oder Fieber. Solche Symptome sollten ernst genommen und abgeklärt werden. Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen! In der Vorsorge, der Nachsorge oder im akuten Krankheitsfall – kommen Sie zu uns, wir sprechen darüber und gehen den Ursachen auf den Grund.

Harnwegs- und urogenitale Infektionen sind weit verbreitet und können jeden Menschen treffen. Die Mehrheit der Antibiotikaverordnungen geht auf die Diagnose dieser Erkrankungen zurück.

Entzündungen der Prostata, der Hoden und der Nebenhoden sind häufig durch eine langzeit antibiotische Therapie erfolgreich zu behandeln und dürfen nicht unterschätzt werden.

Eine bakterielle Entzündung kann eine Blasenentzündung (starkes Brennen beim Wasserlassen) hervorrufen und sich zu einer Nierenbeckenentzündung steigern.

Begünstigt werden Infekte durch z.B. Diabetes mellitus oder Blasenentleerungsstörung.

Besondere Hinweise für Frauen: Im akuten – wiederholten Fall: (Honeymooncystitis)

  • Trinken Sie jede 1/2 Stunde ein Glas Wasser, um die Bakterien auszuschwemmen.
  • Verzichten Sie während einer Blasenentzündung auf gesüßte Getränke.
  • Achten Sie auf warme, trockene Umstände, lassen Sie nasse Kleidung, wie Bade- oder Sportbekleidung, nicht  am Körper trocknen.
  • Benutzen Sie kein feuchtes Toilletenpapier, Intimspray, Lotion oder aggressive Seife. Auch die Intimrasur reizt die Schleimhaut und begünstigt Infekte.
  • Verzichten Sie möglichst auf Geschlechtsverkehr bis der Infekt ausgeheilt ist.
  • Entleeren Sie möglichst die Blase vor und nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Tragen Sie in dieser Phase Unterwäsche aus natürlichen Fasern. Synthetics schaffen ein feuchtwarmes Milieu, in dem sich Keime rasch vermehren, dies gilt auch für luftundurchlässige Slipeinlagen.

Eine Harnröhrenentzündung durch Chlamydien spielt bei den bakteriellen Harnwegsinfektionen eine Sonderrolle. Es bedarf einer speziellen Diagnostik, um sie nachzuweisen, ein einfacher Urintest ist dafür nicht ausreichend. Sie ist die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt der Frau. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im nächsten Kapitel.

Geschlechtskrankheiten zählen immer noch zu den Tabu-Themen unserer Gesellschaft. Viele Menschen, die fragliche Symptome bei sich feststellen, scheuen aus diesem Grund, das Thema anzusprechen. Sie können ohne Hemmungen mit uns sprechen, wir sind selbstverständlich offen und urteilsfrei für Sie da. Es geht um Ihre Gesundheit und häufig gibt es schnelle und leichte medizinische Abhilfe.

Jeder Mensch, der ungeschützten Sex hat, kann sich eine sexuell übertragbare Krankheit zuziehen. Diese Geschlechtskrankheiten werden auch unter der Bezeichnung STD (sexually transmitted diseases) zusammengefasst. Durch Alter, Ausbildung, Beruf oder sozioökonomischen Status wird man nicht immun. Viele Infizierte sehen gesund aus, fühlen sich wohl und wissen nicht einmal, dass sie infiziert sind. Sexuell übertragbare Krankheiten werden durch vaginalen, oralen und analen Sex übertragen.

Chlamydien stellen die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt der Frau dar. Oft bleibt eine Infektion über längere Zeit unentdeckt, da entsprechende Symptome nicht sofort auftreten müssen. Zum Nachweis einer Chlamydieninfektion, bedarf es einer speziellen Diagnostik. Zu den Symptomen zählen Brennen beim Wasserlassen, ungewöhnlicher Ausfluss aus der Harnröhre/Scheide, Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen beim Sex. Auch Männer können sich mit Chlamydien infizieren und Symptome wie Schmerzen und Entzündungen der Harnröhre oder eine Prostataentzündung entwickeln. Jede infizierte Person kann die Erreger weiter übertragen, auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind.  Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen. Eine Chlamydieninfektion lässt sich in der Regel leicht mit Antibiotika behandeln.

Trichomonaden sind amöbenartige Organismen, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und eine Form der Scheidenentzündung verursachen.

Pilzinfektionen sind eine sehr häufige Form, die nicht ausschließlich auf sexuellen Kontakt zurückzuführen ist. Eine Infektion kann ebenso durch Diabetes mellitus oder die Einnahme von Antibiotika verursacht werden. Die Symptome sind juckende, fleckige, schuppende Flächen am Genitalbereich bzw. weißer oder grauer Belag mit ungewöhnlichem Geruch. Die Erkrankung ist eher unangenehm als gefährlich und lässt sich leicht durch Medikamente heilen.

Herpes genitales zählt ebenfalls zu den häufig auftretenden sexuell übertragbaren Krankheiten und wird oftmals durch übertragene Viren verursacht. Sichtbare Symptome sind schmerzhafte und/oder juckende Bläschen am Genitalbereich. Das Virus kann durch jede Schleimhaut übertragen werden. Die Symptome können mit Hilfe bestimmter Medikamente behandelt und gelindert werden. Das Virus selbst bleibt ein Leben lang im Körper.

Bei Genitalwarzen handelt es sich um eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Genitalwarzen sind wahrscheinlich die häufigste sexuell übertragene Krankheit überhaupt. Genitalwarzen sind Wucherungen, die auf Penis, Hodensack, in der Leistengegend, um Scheide und After herum auftreten können. Sie können erhaben oder flach sein. Alle sexuell aktiven Männer und Frauen können sich HPV zuziehen. Die Infektion geschieht durch direkten Kontakt bei vaginalem, oralem und analem Sex. Es besteht bei Vielen Unsicherheit bezüglich HPV und seiner Beziehung zu Gebärmutterhalskrebs.  Da der Virus jahrelang ruhen kann, gibt es für diese Krankheit keine endgültige Heilung. Genitalwarzen lassen sich durch Cremes, Vereisen, Laseroperationen und chemische Peelings behandeln. Untersuchungen lassen darauf schließen, dass 30% sexuell aktiver Menschen HPV-Träger sind. Bei Männern können sich die schmerzlosen Wucherungen, die normalerweise am Penis auftreten, auch an der Harnröhre oder am Rektum zeigen.

Gonorrhö, umgangssprachlich auch als „Tripper“ bezeichnet, ist eine Bakterieninfektion. Die Symptome umfassen einen gelben, eiterartigen Ausfluss aus der Harnröhre/Scheide, Schmerzen beim Urinieren, häufigen Harndrang. Bei frühzeitiger Diagnose kann die Krankheit leicht mit Antibiotika geheilt werden. Diese sexuell übertragbare Krankheit ist hochgradig ansteckend und kann durch Kontakt mit Penis, Scheide, Mund oder After übertragen werden, auch wenn es nicht zur Penetration kommt.

Syphilis ist eine sehr gefährliche Bakterieninfektion, die in jüngster Zeit wieder häufiger auftritt. Wird Syphilis nicht behandelt, kann die Krankheit tödlich sein oder irreparable Schäden an Herz, Gehirn, Augen und Gelenken verursachen. Die Symptome sind nicht schmerzende Geschwüre und geschwollene Lymphknoten. Bei frühzeitiger Diagnose ist Syphilis mit Antibiotika heilbar.

Hepatitis B ist eine virusbedingte Erkrankung der Leber. Eine Übertragung des Virus ist über infiziertes Sperma, Scheidenabsonderungen, Speichel sowie offene Wunden möglich. Hierbei genügen schon kleinste Verletzungen wie sie z.B. beim Rasieren, Zähneputzen oder durch Ohrringe entstehen können.

HIV ist eine Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV). HIV und AIDS sind nicht dasselbe, sondern das eine geht dem anderen voraus. Man kann ohne HIV-Infektion nicht an AIDS erkranken. Man kann jedoch einen positiven HIV-Test haben, ohne dass AIDS diagnostiziert wird. HIV greift das Immunsystem an, sodass der Körper nicht mehr in der Lage ist, allgemeine Infekt-Erkrankungen oder andere Krankheiten zu bekämpfen. Eine HIV-Infektion kann durch Blut, Sperma und Scheidenabsonderungen übertragen werden.

Durch Berührungen, Essen, Husten, Mücken, Toilettenbrillen, Schwimmbäder wird HIV nicht übertragen. Bei der Infektion mit HIV treten normalerweise keine Symptome auf. Man kann das Virus in sich tragen und sich jahrelang großartig fühlen. Obwohl AIDS nicht geheilt werden kann, gibt es neue Medikamente, die die Wirkung von HIV auf das Immunsystem extrem verlangsamen.

BPH (benigne Prostatahyperplasie = gutartige Prostatavergrößerung)

Im männlichen Körper führt die Harnröhre durch die Prostata hindurch. Beginnt die Prostata altersbedingt zu wachsen, ist es möglich, dass das Prostatagewebe die Harnröhre einengt, sodass hierdurch das Wasserlassen stark erschwert wird.

Vermehrtes nächtliches Wasserlassen und ein abgeschwächter Harnstrahl sind erste Anzeichen für die Prostatavergrößerung. Betroffen von diesen Veränderungen sind mehr als die Hälfte der über 50-jährigen Männer. Problematisch wird die Prostatavergrößerung dann, wenn sich die Harnblase nicht mehr richtig entleeren kann und es zu einer Restharnbildung kommt. Dieser Restharn begünstigt die Entstehung von Blasenentzündungen und Blasensteinen. Eine ständig übervolle Blase, die sogenannte Überlaufblase,  kann sogar einen Harnrückstau bis in die Nieren verursachen, wodurch die Nieren nachhaltig geschädigt werden können. In diesem Stadium kann auch ein Harnverhalt entstehen, der eine sofortige notfallmäßige Versorgung erfordert.

Den Beschwerden einer BPH kann medikamentös entgegen gewirkt werden. Ist die Wucherung jedoch zu weit fortgeschritten, das Wasserlassen zu stark eingeschränkt oder hat bereits eine akute (schmerzhafte) Harnverhaltung stattgefunden, kann eine operative Maßnahme empfehlenswert sein, z.B. eine HoLEP der Prostata (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata) oder die seit Jahrzehnten durchgeführte und kontinuierlich verbesserte und modernisierte TUR-Prostata (transurethrale Resektion, Abhobelung), bei der – im Ggs. zu den Anfängen dieser OP-Technik – eine Harninkontinenz oder Impotenz nur noch sehr selten vorkommen, z.B. bei Vorliegen eines fortgeschrittenen Prostatakrebses. Gewöhnliche Gründe für die OP sind u.a. mehrfache Harnwegsinfektionen, Harnverhaltungen, sichtbares Blut im Urin, die Bildung von Blasensteinen oder Urinstau bis in die Nieren, der die Nieren dauerhaft schädigen kann.

Prostatakrebs

Ist eine Prostatawucherung bösartig, spricht man von Prostatakrebs. Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes; allein in Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 70.000 Männer neu daran. Nach Lungen- und Darmkrebs ist er die dritthäufigste Krebstodesursache. Im Frühstadium verursacht der Prostatakrebs keine Beschwerden. Ist der Krebs fortgeschritten, kommt es häufig zu einer Blasenentleerungsstörung, da der Tumor auf die Harnröhre drückt und ein entspanntes Urinieren nicht mehr möglich ist. Treten dazu Knochenschmerzen auf, ist dies häufig ein Zeichen von Metastasen („Streuung“), die am häufigsten die Lymphknoten und die Knochen befallen.

Da die Heilungschancen im Frühstadium am besten sind, ist hier der Gang zur jährlichen VORSORGE besonders wichtig. Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten sich untersuchen lassen, Männer mit Prostatakrebs in der Familie sollten ab dem 40. Lebensjahr zur Vorsorge gehen.

Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus der körperlichen Untersuchung und ggf. einer Ultraschall-Untersuchung. Darüber hinaus empfehlen wir den PSA-Test. Die letztgenannte Leistung (Blutabnahme) wird von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nur bei auffälligem Prostata-Tastbefund übernommen.

Besteht ein begründeter Verdacht auf einen Prostatakrebs, werden zusätzliche Untersuchungen notwendig, um den Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften. Zu diesen Untersuchungen zählen unter anderem die Prostatabiopsie (Gewebeentnahme) und ggf. eine multiparametrische Kernspintomographie der Prostata (mpMRT). Weiterführende Diagnostikverfahren sind das Knochenszintigramm und die PSMA-PET-CT-Untersuchung.

Gerade in der Krebsnachsorge ist der PSA-Wert ein wichtiges Mittel zur Verlaufskontrolle. In dieser Phase wird der Bluttest immer von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Zeigt sich nach der Behandlung eines Prostatakrebses ein erhöhter oder wieder ansteigender PSA-Wert, kann dies ein Hinweis auf ein erneutes Auftreten der Erkrankung (Tumorrezidiv) sein. Im gemeinsamen Gespräch mit Ihnen, können wir zusammen entscheiden, ob und falls notwendig welche Art der weiteren Behandlung für Sie die Richtige ist. Neben der Operation, können eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder eine Hormon-Behandlung die für Sie passende Folgebehandlung sein.

Nierensteine können sehr lästige „Mitbewohner“ sein. Die wirkungsvollste Art, einer Steinerkrankung entgegenzuwirken, ist so einfach wie effektiv: Viel trinken! Sie sollten ca. 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag, vor allem Wasser zu sich nehmen. Bei heißem Wetter sowie bei starker körperlicher Bewegung im Beruf oder beim Sport sollte diese Trinkmenge am Tag entsprechend höher ausfallen.

Wie entstehen Nierensteine? Nierensteine werden begünstigt durch erhöhte Harnsäure, Flüssigkeitsmangel, Entzündungen (Infektsteine), vermehrten Anfall von Oxalsäure…
Diese Steine können entweder von selbst abgehen oder sich in den Harnwegen verfangen und so einen Harnaufstau hervorrufen.
In schweren Fällen können eine Nierenkolik, eine eitrige Entzündung der Nieren oder sogar eine lebensgefährlichen Blutvergiftung die Folge sein.

Therapie:

  • Kleine Steine bis 5 mm können fast unbemerkt spontan abgehen.
  • Bestimmte Steine (z. B. Harnsäuresteine) lassen sich mit Hilfe von Medikamenten auflösen.
  • Zur Behandlung von Nierensteinen stehen je nach Größe und Lokalisation verschiedene operative Verfahren zur Verfügung:
    • EPL/ESWL = Zertrümmerung mit Ultraschallstoßwellen
    • PNL = Nierenspiegelung als perkutane Nephrolitholapaxie
    • URS = Harnleiterspiegelung

Nach einer behandelten Steinerkrankung wird der Stein mineralogisch untersucht. Aufgrund seiner Zusammensetzung wird die Art der Nachbehandlung bestimmt. So kann beispielsweise bei Harnsäuresteinen eine Harnalkalisierung eingesetzt werden, um die Löslichkeit der Harnsäure zu erhöhen. Die Vermeidung von purinreicher Ernährung (Bier, Fleisch, FischGeflügel, Wurst,..) kann erforderlich sein. Menschen, die zu Oxalat-Steinbildung neigen sollten übermäßigen Genuss oxalsäurehaltiger Lebensmittel wie Rüben, Rhabarber, Spinat, Wirsing, Cola, Kaffee, Schwarztee vermeiden.

Und nicht vergessen: viel trinken, am besten Wasser oder leichte Tees.

Der Nierenkrebs steht an dritter Stelle der häufigsten urologischen Tumorerkrankungen. 50% – 70% der Nierentumore werden zufällig oder bei einer Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschalldiagnostik entdeckt.

Der Nierenkrebs wird begünstigt durch Rauchen, bleihaltige Substanzen sowie chronische und angeborene Nierenleiden.

Der Nierenkrebs kann meist durch Bildgebung bestimmt werden. Durch eine Ultraschall- CT- bzw. MRT-Untersuchung können verdächtige Raumforderungen und die Nierenfunktion an sich sichtbar gemacht werden.

Therapie: Die bevorzugte Therapieform ist die teilweise oder totale Entfernung der erkrankten Niere. Für den Körper ist eine Nierenentfernung in erster Linie wenig belastend, da die zweite Niere die Aufgabe beider Nieren häufig gut übernehmen kann.

Informationen über Harnwegsinfekt / Blasenentzündung finden Sie in den Kapitel Entzündungen.

Harninkontinenz ist heute leider immer noch ein großes Tabuthema. Sie führt häufig zur sozialen Isolierung, zu vermindertem Selbstwertgefühl und einer starken Einschränkung der Lebensqualität. Nur einige Betroffenen können ihre Scharm überwinden und den Weg zum Arzt finden – aber Harninkontinenz ist heilbar!

Der ungewollte Urinverlust (Blasenschwäche, Inkontinenz) kann verschiedene Ursachen haben. Frauen bekommen ihn häufig durch eine Bindegewebsschwäche verbunden mit einer Beckenbodensenkung nach Kindesgeburten – jede dritte Frau zwischen 40 und 60 Jahren leidet unter Harninkontinenz. Bei Männern sind es eher die Folge einer Operation im Kleinbecken. So unterschiedlich die Ursachen einer Inkontinenz sein können, so unterschiedlich sind auch ihre auftretenden Formen:

  • Belastungsinkontinenz: z.B. Beim Lachen, Husten, schwer tragen.
  • Dranginkontinenz: Erhöhter Harndrang. Die Ursache hierfür können Blasensteine, neurologische Störungen und Entzündungen sein.
  • Überlaufinkontinenz: Hierbei besteht meist eine deutliche Prostatavergrößerung mit übervoller Harnblase, die sich nur tropfenweise entleeren kann.
  • Reflexinkontinenz ist häufig eine Folge von Rückenmarks-Verletzungen
  • Mischformen

Die meisten Inkontinenzformen können mit einer Kombination von Medikamenten, Beckenbodentraining und Elektrotherapie gut therapiert werden. In seltenen Fällen sind operative Verfahren notwendig.

Blasenkrebs ist die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung.

Auch der Blasenkrebs verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Begünstigt wird die Bildung von Blasenkrebs durch chronische Entzündungen in der Blase, Nikotinkonsum und das vermehrte Arbeiten mit Lacken und Färbemitteln oder in der Teer- und Gummi-Herstellung.

Meist kommt es zu Blut im Urin (Hämaturie). Der Blasentumor selbst kann durch eine Ultraschalluntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine Blasenspiegelung diagnostiziert werden.

Therapie: Der goldene Standard zur Therapie ist die:

  • TUR-B (transurethrale Blasenresektion): Der Tumor in der Blase wird abgeschält und entfernt. Die somit gewonnenen Zellen werden zur Auswertung zur Histologie (feingewebliche Untersuchung) eingeschickt. Die Pathologie kann nunmehr Sicherheit bringen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und welche Art von Wucherung in der Blase stattfindet.
  • Bestrahlung und Chemotherapie können in bestimmten Fällen, je nach Fortschreitung des Tumors in die Blasenwand, notwendig sein.
  • Operation: Die operativen Möglichkeiten ergeben sich aus der Art der Erkrankung und den krebsbefallenen Regionen:
    Ist die Blase durch die Krebserkrankung schon so weit geschädigt, dass sie operativ entfernt werden muss, so kann durch ein Stück körpereigenen Darm eine neue Blase geformt werden. Hier spricht man von einer Neoblase.

Eine engmaschige Nachsorge ist bei Tumorerkrankungen unumgänglich und wird in unserer Praxis umfassend angeboten.

Der Hodentumor unterscheidet sich von allen anderen urologischen Tumorerkrankungen durch das Alter der Patienten. Sämtliche andere Krebsformen treten häufig erst ab dem 50. Lebensjahr und später auf. Der Hodentumor jedoch kommt meist bei jüngeren Patienten vor und muss sofort behandelt werden. So kann nahezu eine vollkommende Heilung garantiert werden.
Bei Hodentumoren besteht die Möglichket vor der Therapie Samenproben einfrieren zu lassen (Kryokonservierung), um bei einem späteren Kinderwunsch gegebenenfalls darauf zurückgreifen zu können.

Für junge Patienten (bis ca. 35 Jahre) gilt: Bei Hodenschmerzen sofort zum Arzt gehen. Sie werden in jeder urologischer Praxis als Notfall eingestuft.

Sollte ein Hodentumor diagnostiziert werden, werden Sie baldmöglichst operiert, wobei meist der betroffene Hoden entfernt wird und so sehr gute Heilungschancen für Sie bestehen. Ähnliche Schmerzen wie beim Hodentumor können bei einer Hodentorsion (Hodenverdrehnung) entstehen. Auch hier gilt: Gehen Sie umgehend zum Arzt!

Der Hodentumor kann anhand von Knötchenbildung, meistens schmerzlos, in den Hoden ertastet werden. Die Ultraschalluntersuchung ist sehr hilfreich, aussagefähig und richtungsweisend für die Diagnostik. Die weitere Abklärung wird meist durch eine Tumormarker-Bestimmung im Blut durchgeführt. Nur in Ausnahmefällen wäre eine MRT- Untersuchung notwendig.

Therapiemöglichkeiten: in der Regel wird ein Hoden operativ entfernt, so dass die Zeugungsfähigkeit des Mannes durch den anderen Hoden erhalten bleibt, dennoch ist eine Kryokonservierung in Betracht zu ziehen.

Ob eine Nachbehandlung durchgeführt wird und welcher Art diese sein sollte, hängt vom Ergebnis der histologischen Untersuchung des bei der Operation entfernten Hodens ab. Die Optionen erstrecken sich von reiner Kontrolle über Strahlentherapie bis hin zu einer Chemotherapie (PEB-Schema).

Wenn erwünscht kann eine Silikon-Hodenprothese aus optischen Gründen eingesetzt werden.

Die Uroonkologie beschäftigt sich mit den Krebserkrankungen im urologischen Organfeld.
Dazu gehören Erkrankungen der

  • Prostatakrebs
  • Niere
  • Blase
  • Hoden
  • Harnwege

Therapiewege:

Tumoroperationen sind ein Teil einer ganzheitlichen Behandlung, um eine Krebserkrankung zu heilen bzw. den Krankheitsverlauf stark zu verzögern. In der Urologie sind dies folgende Operationen:

  • Radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostatadrüse)
  • Nierenteilresektion (Entfernen eines Teils der Niere)
  • Radikale Nephrektomie (komplette Entnahme einer Niere)
  • Radikale Zystektomie (komplette Entnahme der Harnblase)
  • Teilresektionen an allen urologischen Organen

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist eine Therapiemethode bei Tumorerkrankungen, die ohne oder in Kombination mit einer operativen und medikamentösen Tumortherapie eingesetzt wird. In der Zusammenarbeit mit der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Freiburg können wir Ihnen ein großes Spektrum der Strahlentherapie anbieten. Nach der Strahlentherapie werden Sie selbstverständlich von uns weiter betreut.

Chemotherapie

Unter einer Chemotherapie versteht man die medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen. Die Medikamente (Infusionen oder Tabletten) sind darauf ausgerichtet, alle Zellen im Körper zu schädigen, die eine schnelle Zellteilung aufweisen. Jedoch werden durch dieses Zellmerkmal nicht nur Tumorzellen bekämpft, sondern auch gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen.
Um Ihnen auch sehr individuelle Formen der Chemotherapie anbieten zu können, stehen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Tumorboard des Universitätsklinikums Freiburg, der Klinik für Tumorbiologie, der onkologischen Arztpraxis Dres. med. Sigler/Reiber in Freiburg sowie und dem Ambulanten Therapiezentrum Dres. med. Müller, Jakob, Pelz und Linz in Offenburg.

Immer mehr Paare leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit. Etwa 5-10% der Paare bleibt der Wunsch nach einem eigenen Kind dauerhaft unerfüllt. Beide Partner können die biologische Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches in sich tragen.

Die Andrologie befasst sich unter anderem mit der Fruchtbarkeitsabklärung des Mannes.

Neben Vorgeschichte, Anamnese, klinischer und sonographischer Untersuchung werden in erster Linie die Spermaqualität (Spermiogramm) und evtl. der sexuelle Hormonstatus bestimmt.

Das Sperma kann durch folgende Einflüsse in Mitleidenschaft geraten und den Mann unfruchtbar werden lassen:

  • Durch den Konsum von Alkohol, Drogen, Nikotin, Schadstoffexposition und falsche Ernährungsgewohnheiten.
  • Durch organische Beeinträchtigungen und Krankheiten wie: Bauchhoden, Varikozele (Krampfaderbildung am Hoden), Leistenhoden und Infektionen im Bereich der ableitenden Samenwege.
  • Durch Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Strahlentherapie und ionisierende Strahlung.
  • Die Untersuchung durch das Spermiogramm ist die zentrale und meist aussagekräftigste Diagnostik, um die Fruchtbarkeit des Mannes festzustellen. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, kann eine Tast- und Ultraschalluntersuchung, Hormonspiegelbefundung, genetische Untersuchung sowie eine Hodenbiopsie zur weiteren Abklärung durchgeführt werden.
  • Die meisten Untersuchungen führen wir in unserer Praxis selbst durch. Wir beraten Sie gerne über die medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten.

Kommen Männer auch in die Wechseljahre?
Ist Testosteronmangel im Alter biologisch oder pathologisch?

Während die Hormonproduktion bei Frauen in den Wechseljahren abrupt endet, verringern sich die Sexualhormone beim Mann allmählich über viele Jahre.
Das wichtigste männliche Hormon ist das Sexualhormon Testosteron, das nicht nur für die Libido, sondern auch für eine ganze Reihe weiterer Stoffwechselabläufe verantwortlich ist.

Symptome des Alterstestosteronmangels…

…sind variabel und durchaus nicht immer spezifisch. Schon ab dem 40. Lebensjahr kann eine biologische Abnahme des Testosteronspiegels im Körper beginnen. Die sexuellen Symptome sind eher führend; Einschränkung der Libido (geringerer Lust auf Sex), die Abnahme der morgendlichen Erektionen und die Störung der Erektionsfähigkeit. Auf körperlicher Ebene eine verminderte Aktivität und Antriebskraft, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Abnahme der Muskelkraft, zunehmende Müdigkeit und gleichzeitig Schlafstörungen. Meist treten mehrere Veränderungen gleichzeitig auf.

Darüber hinaus könnte ein längerfristig unbehandelter Testosteron-Mangel zu unterschiedlich schweren Symptomen führen; u.a. Anämie (Blutarmut), Osteoporose, Adipositas, Diabetes, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen.

Ob für Sie ein Testosteron-Check empfehlenswert ist, können Sie mit Hilfe unseres FRAGEBOGENS herausfinden.

Die Beurteilung eines Testosteronmangels im Alter setzt voraus, dass neben den klinischen Symptomen auch ein valider Labormesswert vorliegt.

Symptome trotz normaler Werte:

Patienten mit normalen Testosteron-Werten bei gleichzeitigen klinischen Beschwerden bedürfen einer sorgfältigen differenzialdiagnostischen Betrachtung. Diese beinhaltet z.B. die weiteren Laborwerte

  • tT: Gesamttestosteron
  • fT: freies Testosteron
  • SHBG: Sexualhormon-bindendes Globulin

Sollte ein Testosteronmangel tatsächlich vorliegen, kann durch eine Hormonersatztherapie (Substitution) der Mangel behoben werden und die Lebensqualität steigen.

Effekte und Überwachung:

Unter der Therapie mit Testosteron werden im ersten Jahr engmaschig (3-6 monatlich) und danach jährliche Kontrolluntersuchungen empfohlen.

Während die Verbesserung der Libido und der Lebensqualität bereits innerhalb der ersten 4-6 Wochen eintritt, sind Veränderungen der Erektion erst nach 6 Monaten zu erwarten. Metabolische Effekte sind frühsten nach 6 Monaten zu beobachten.

Wichtig ist bei einer Hormontherapie mit Testosteron eine individuelle Kontrolle der Prostata vorzunehmen. Das Risiko einer Krebsentstehung in der Prostata ist unter der Therapie mit Testosteron nicht erhöht. Dennoch sollte schon ein versteckter Prostatakrebs vorliegen, kann eine Zufuhr an Testosteron den Krebs sogar fördern, da die Prostata angeregt wird und somit auch die dort vorhandenen Krebszellen aktiviert werden.

Auch bei einigen Kinderkrankheiten ist der Urologe Ihr kompetenter Gesprächpartner.

  • Harnwegsinfekte
    werden von Bakerien ausgelöst, die in Harnröhre, Blase, Harnleiter bis hin zur Niere hochwandern können. Je nach Befall können Harnwegsinfekte nahezu unbemerkt wieder abklingen oder zu großen Schmerzen (Nierenbeckenentzündung) führen. Mädchen haben häufiger Harninfekte, da anatomisch die Harnröhre kürzer ist und die Bakterien schneller in die Blase und weiter vordringen können.
  • Bettnässen (Enuresis)
    kann biologische wie psyschiche Ursachen haben (stressbedingt, interne familiäre Veränderungen,..). aber auch organische Fehlbildungen können Bettnässen bei den Kinderen auslösen. Eine medizinische Untersuchung und klärende Gespräche beschleunigen meist das Ende diese Phase.
  • Vorhautverengung (Phimose)
    haben 96% der Jungen bei ihrer Geburt, die sich im Lauf der Jahre selbst zurückbildet. Im Alter von 6-7 Jahren haben noch 8% der Jungen eine Verengung/Verklebung, die in manchen Fällen einer medizinischen Korrektur bedarf, da beim Wasserlassen oder später bei sexuellen Aktivitäten Schmerzen  auftreten können.
  • Leistenhoden / Hodenhochstand
    können sich meist im 1. Lebensjahr noch zurückbilden und sollten spätstens im 2. Lebensjahr behandelt werden. Ein unbehandelter Hodenhochstand könnte neben Unfruchtbarkeit auch Hodenkrebs zur Folge haben.
  • Angeborene Fehlbildung
    Harnröhre (z. B. Hypospadie)
    Harnblase (z. B. neurogene Blase: die Blase kann sich nicht vollständig entleeren oder verursacht einen häufigen Harndrang.)
    Harnleiter (z. B. Abgangsstenose: der Urin kann nicht ungehindern von der Niere durch den Harnleiter in die Blase fließen.)
    Niere (z.B. ektope Niere: die Niere befindet sich nicht am richtigen Platz im Körper.)
    Geschlechtsorgane (z.B. Intersex, vom Geschlecht her weder männlich noch weiblich.)

urologische Erkrankungen
urologische Erkrankungen

LEISTUNGEN – Erkrankungen

Für jede Erkrankung gilt: je früher sie entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Häufigt sendet uns unser Körper Signale wie Schmerzen, Blutungen oder Fieber. Solche Symptome sollten ernst genommen und abgeklärt werden. Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen! In der Vorsorge, der Nachsorge oder im akuten Krankheitsfall – kommen Sie zu uns, wir sprechen darüber und gehen den Ursachen auf den Grund.

Harnwegs- und urogenitale Infektionen sind weit verbreitet und können jeden Menschen treffen. Die Mehrheit der Antibiotikaverordnungen geht auf die Diagnose dieser Erkrankungen zurück.

Entzündungen der Prostata, der Hoden und der Nebenhoden sind häufig durch eine langzeit antibiotische Therapie erfolgreich zu behandeln und dürfen nicht unterschätzt werden.

Eine bakterielle Entzündung kann eine Blasenentzündung (starkes Brennen beim Wasserlassen) hervorrufen und sich zu einer Nierenbeckenentzündung steigern.

Begünstigt werden Infekte durch z.B. Diabetes mellitus oder Blasenentleerungsstörung.

Besondere Hinweise für Frauen: Im akuten – wiederholten Fall: (Honeymooncystitis)

  • Trinken Sie jede 1/2 Stunde ein Glas Wasser, um die Bakterien auszuschwemmen.
  • Verzichten Sie während einer Blasenentzündung auf gesüßte Getränke.
  • Achten Sie auf warme, trockene Umstände, lassen Sie nasse Kleidung, wie Bade- oder Sportbekleidung, nicht  am Körper trocknen.
  • Benutzen Sie kein feuchtes Toilletenpapier, Intimspray, Lotion oder aggressive Seife. Auch die Intimrasur reizt die Schleimhaut und begünstigt Infekte.
  • Verzichten Sie möglichst auf Geschlechtsverkehr bis der Infekt ausgeheilt ist.
  • Entleeren Sie möglichst die Blase vor und nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Tragen Sie in dieser Phase Unterwäsche aus natürlichen Fasern. Synthetics schaffen ein feuchtwarmes Milieu, in dem sich Keime rasch vermehren, dies gilt auch für luftundurchlässige Slipeinlagen.

Eine Harnröhrenentzündung durch Chlamydien spielt bei den bakteriellen Harnwegsinfektionen eine Sonderrolle. Es bedarf einer speziellen Diagnostik, um sie nachzuweisen, ein einfacher Urintest ist dafür nicht ausreichend. Sie ist die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt der Frau. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im nächsten Kapitel.

Geschlechtskrankheiten zählen immer noch zu den Tabu-Themen unserer Gesellschaft. Viele Menschen, die fragliche Symptome bei sich feststellen, scheuen aus diesem Grund, das Thema anzusprechen. Sie können ohne Hemmungen mit uns sprechen, wir sind selbstverständlich offen und urteilsfrei für Sie da. Es geht um Ihre Gesundheit und häufig gibt es schnelle und leichte medizinische Abhilfe.

Jeder Mensch, der ungeschützten Sex hat, kann sich eine sexuell übertragbare Krankheit zuziehen. Diese Geschlechtskrankheiten werden auch unter der Bezeichnung STD (sexually transmitted diseases) zusammengefasst. Durch Alter, Ausbildung, Beruf oder sozioökonomischen Status wird man nicht immun. Viele Infizierte sehen gesund aus, fühlen sich wohl und wissen nicht einmal, dass sie infiziert sind. Sexuell übertragbare Krankheiten werden durch vaginalen, oralen und analen Sex übertragen.

Chlamydien stellen die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt der Frau dar. Oft bleibt eine Infektion über längere Zeit unentdeckt, da entsprechende Symptome nicht sofort auftreten müssen. Zum Nachweis einer Chlamydieninfektion, bedarf es einer speziellen Diagnostik. Zu den Symptomen zählen Brennen beim Wasserlassen, ungewöhnlicher Ausfluss aus der Harnröhre/Scheide, Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen beim Sex. Auch Männer können sich mit Chlamydien infizieren und Symptome wie Schmerzen und Entzündungen der Harnröhre oder eine Prostataentzündung entwickeln. Jede infizierte Person kann die Erreger weiter übertragen, auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind.  Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen. Eine Chlamydieninfektion lässt sich in der Regel leicht mit Antibiotika behandeln.

Trichomonaden sind amöbenartige Organismen, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und eine Form der Scheidenentzündung verursachen.

Pilzinfektionen sind eine sehr häufige Form, die nicht ausschließlich auf sexuellen Kontakt zurückzuführen ist. Eine Infektion kann ebenso durch Diabetes mellitus oder die Einnahme von Antibiotika verursacht werden. Die Symptome sind juckende, fleckige, schuppende Flächen am Genitalbereich bzw. weißer oder grauer Belag mit ungewöhnlichem Geruch. Die Erkrankung ist eher unangenehm als gefährlich und lässt sich leicht durch Medikamente heilen.

Herpes genitales zählt ebenfalls zu den häufig auftretenden sexuell übertragbaren Krankheiten und wird oftmals durch übertragene Viren verursacht. Sichtbare Symptome sind schmerzhafte und/oder juckende Bläschen am Genitalbereich. Das Virus kann durch jede Schleimhaut übertragen werden. Die Symptome können mit Hilfe bestimmter Medikamente behandelt und gelindert werden. Das Virus selbst bleibt ein Leben lang im Körper.

Bei Genitalwarzen handelt es sich um eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Genitalwarzen sind wahrscheinlich die häufigste sexuell übertragene Krankheit überhaupt. Genitalwarzen sind Wucherungen, die auf Penis, Hodensack, in der Leistengegend, um Scheide und After herum auftreten können. Sie können erhaben oder flach sein. Alle sexuell aktiven Männer und Frauen können sich HPV zuziehen. Die Infektion geschieht durch direkten Kontakt bei vaginalem, oralem und analem Sex. Es besteht bei Vielen Unsicherheit bezüglich HPV und seiner Beziehung zu Gebärmutterhalskrebs.  Da der Virus jahrelang ruhen kann, gibt es für diese Krankheit keine endgültige Heilung. Genitalwarzen lassen sich durch Cremes, Vereisen, Laseroperationen und chemische Peelings behandeln. Untersuchungen lassen darauf schließen, dass 30% sexuell aktiver Menschen HPV-Träger sind. Bei Männern können sich die schmerzlosen Wucherungen, die normalerweise am Penis auftreten, auch an der Harnröhre oder am Rektum zeigen.

Gonorrhö, umgangssprachlich auch als „Tripper“ bezeichnet, ist eine Bakterieninfektion. Die Symptome umfassen einen gelben, eiterartigen Ausfluss aus der Harnröhre/Scheide, Schmerzen beim Urinieren, häufigen Harndrang. Bei frühzeitiger Diagnose kann die Krankheit leicht mit Antibiotika geheilt werden. Diese sexuell übertragbare Krankheit ist hochgradig ansteckend und kann durch Kontakt mit Penis, Scheide, Mund oder After übertragen werden, auch wenn es nicht zur Penetration kommt.

Syphilis ist eine sehr gefährliche Bakterieninfektion, die in jüngster Zeit wieder häufiger auftritt. Wird Syphilis nicht behandelt, kann die Krankheit tödlich sein oder irreparable Schäden an Herz, Gehirn, Augen und Gelenken verursachen. Die Symptome sind nicht schmerzende Geschwüre und geschwollene Lymphknoten. Bei frühzeitiger Diagnose ist Syphilis mit Antibiotika heilbar.

Hepatitis B ist eine virusbedingte Erkrankung der Leber. Eine Übertragung des Virus ist über infiziertes Sperma, Scheidenabsonderungen, Speichel sowie offene Wunden möglich. Hierbei genügen schon kleinste Verletzungen wie sie z.B. beim Rasieren, Zähneputzen oder durch Ohrringe entstehen können.

HIV ist eine Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV). HIV und AIDS sind nicht dasselbe, sondern das eine geht dem anderen voraus. Man kann ohne HIV-Infektion nicht an AIDS erkranken. Man kann jedoch einen positiven HIV-Test haben, ohne dass AIDS diagnostiziert wird. HIV greift das Immunsystem an, sodass der Körper nicht mehr in der Lage ist, allgemeine Infekt-Erkrankungen oder andere Krankheiten zu bekämpfen. Eine HIV-Infektion kann durch Blut, Sperma und Scheidenabsonderungen übertragen werden.

Durch Berührungen, Essen, Husten, Mücken, Toilettenbrillen, Schwimmbäder wird HIV nicht übertragen. Bei der Infektion mit HIV treten normalerweise keine Symptome auf. Man kann das Virus in sich tragen und sich jahrelang großartig fühlen. Obwohl AIDS nicht geheilt werden kann, gibt es neue Medikamente, die die Wirkung von HIV auf das Immunsystem extrem verlangsamen.

BPH (benigne Prostatahyperplasie = gutartige Prostatavergrößerung)

Im männlichen Körper führt die Harnröhre durch die Prostata hindurch. Beginnt die Prostata altersbedingt zu wachsen, ist es möglich, dass das Prostatagewebe die Harnröhre einengt, sodass hierdurch das Wasserlassen stark erschwert wird.

Vermehrtes nächtliches Wasserlassen und ein abgeschwächter Harnstrahl sind erste Anzeichen für die Prostatavergrößerung. Betroffen von diesen Veränderungen sind mehr als die Hälfte der über 50-jährigen Männer. Problematisch wird die Prostatavergrößerung dann, wenn sich die Harnblase nicht mehr richtig entleeren kann und es zu einer Restharnbildung kommt. Dieser Restharn begünstigt die Entstehung von Blasenentzündungen und Blasensteinen. Eine ständig übervolle Blase, die sogenannte Überlaufblase,  kann sogar einen Harnrückstau bis in die Nieren verursachen, wodurch die Nieren nachhaltig geschädigt werden können. In diesem Stadium kann auch ein Harnverhalt entstehen, der eine sofortige notfallmäßige Versorgung erfordert.

Den Beschwerden einer BPH kann medikamentös entgegen gewirkt werden. Ist die Wucherung jedoch zu weit fortgeschritten, das Wasserlassen zu stark eingeschränkt oder hat bereits eine akute (schmerzhafte) Harnverhaltung stattgefunden, kann eine operative Maßnahme empfehlenswert sein, z.B. eine HoLEP der Prostata (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata) oder die seit Jahrzehnten durchgeführte und kontinuierlich verbesserte und modernisierte TUR-Prostata (transurethrale Resektion, Abhobelung), bei der – im Ggs. zu den Anfängen dieser OP-Technik – eine Harninkontinenz oder Impotenz nur noch sehr selten vorkommen, z.B. bei Vorliegen eines fortgeschrittenen Prostatakrebses. Gewöhnliche Gründe für die OP sind u.a. mehrfache Harnwegsinfektionen, Harnverhaltungen, sichtbares Blut im Urin, die Bildung von Blasensteinen oder Urinstau bis in die Nieren, der die Nieren dauerhaft schädigen kann.

Prostatakrebs

Ist eine Prostatawucherung bösartig, spricht man von Prostatakrebs. Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes; allein in Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 70.000 Männer neu daran. Nach Lungen- und Darmkrebs ist er die dritthäufigste Krebstodesursache. Im Frühstadium verursacht der Prostatakrebs keine Beschwerden. Ist der Krebs fortgeschritten, kommt es häufig zu einer Blasenentleerungsstörung, da der Tumor auf die Harnröhre drückt und ein entspanntes Urinieren nicht mehr möglich ist. Treten dazu Knochenschmerzen auf, ist dies häufig ein Zeichen von Metastasen („Streuung“), die am häufigsten die Lymphknoten und die Knochen befallen.

Da die Heilungschancen im Frühstadium am besten sind, ist hier der Gang zur jährlichen VORSORGE besonders wichtig. Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten sich untersuchen lassen, Männer mit Prostatakrebs in der Familie sollten ab dem 40. Lebensjahr zur Vorsorge gehen.

Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus der körperlichen Untersuchung und ggf. einer Ultraschall-Untersuchung. Darüber hinaus empfehlen wir den PSA-Test. Die letztgenannte Leistung (Blutabnahme) wird von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nur bei auffälligem Prostata-Tastbefund übernommen.

Besteht ein begründeter Verdacht auf einen Prostatakrebs, werden zusätzliche Untersuchungen notwendig, um den Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften. Zu diesen Untersuchungen zählen unter anderem die Prostatabiopsie (Gewebeentnahme) und ggf. eine multiparametrische Kernspintomographie der Prostata (mpMRT). Weiterführende Diagnostikverfahren sind das Knochenszintigramm und die PSMA-PET-CT-Untersuchung.

Gerade in der Krebsnachsorge ist der PSA-Wert ein wichtiges Mittel zur Verlaufskontrolle. In dieser Phase wird der Bluttest immer von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Zeigt sich nach der Behandlung eines Prostatakrebses ein erhöhter oder wieder ansteigender PSA-Wert, kann dies ein Hinweis auf ein erneutes Auftreten der Erkrankung (Tumorrezidiv) sein. Im gemeinsamen Gespräch mit Ihnen, können wir zusammen entscheiden, ob und falls notwendig welche Art der weiteren Behandlung für Sie die Richtige ist. Neben der Operation, können eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder eine Hormon-Behandlung die für Sie passende Folgebehandlung sein.

Nierensteine können sehr lästige „Mitbewohner“ sein. Die wirkungsvollste Art, einer Steinerkrankung entgegenzuwirken, ist so einfach wie effektiv: Viel trinken! Sie sollten ca. 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag, vor allem Wasser zu sich nehmen. Bei heißem Wetter sowie bei starker körperlicher Bewegung im Beruf oder beim Sport sollte diese Trinkmenge am Tag entsprechend höher ausfallen.

Wie entstehen Nierensteine? Nierensteine werden begünstigt durch erhöhte Harnsäure, Flüssigkeitsmangel, Entzündungen (Infektsteine), vermehrten Anfall von Oxalsäure…
Diese Steine können entweder von selbst abgehen oder sich in den Harnwegen verfangen und so einen Harnaufstau hervorrufen.
In schweren Fällen können eine Nierenkolik, eine eitrige Entzündung der Nieren oder sogar eine lebensgefährlichen Blutvergiftung die Folge sein.

Therapie:

  • Kleine Steine bis 5 mm können fast unbemerkt spontan abgehen.
  • Bestimmte Steine (z. B. Harnsäuresteine) lassen sich mit Hilfe von Medikamenten auflösen.
  • Zur Behandlung von Nierensteinen stehen je nach Größe und Lokalisation verschiedene operative Verfahren zur Verfügung:
    • EPL/ESWL = Zertrümmerung mit Ultraschallstoßwellen
    • PNL = Nierenspiegelung als perkutane Nephrolitholapaxie
    • URS = Harnleiterspiegelung

Nach einer behandelten Steinerkrankung wird der Stein mineralogisch untersucht. Aufgrund seiner Zusammensetzung wird die Art der Nachbehandlung bestimmt. So kann beispielsweise bei Harnsäuresteinen eine Harnalkalisierung eingesetzt werden, um die Löslichkeit der Harnsäure zu erhöhen. Die Vermeidung von purinreicher Ernährung (Bier, Fleisch, FischGeflügel, Wurst,..) kann erforderlich sein. Menschen, die zu Oxalat-Steinbildung neigen sollten übermäßigen Genuss oxalsäurehaltiger Lebensmittel wie Rüben, Rhabarber, Spinat, Wirsing, Cola, Kaffee, Schwarztee vermeiden.

Und nicht vergessen: viel trinken, am besten Wasser oder leichte Tees.

Der Nierenkrebs steht an dritter Stelle der häufigsten urologischen Tumorerkrankungen. 50% – 70% der Nierentumore werden zufällig oder bei einer Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschalldiagnostik entdeckt.

Der Nierenkrebs wird begünstigt durch Rauchen, bleihaltige Substanzen sowie chronische und angeborene Nierenleiden.

Der Nierenkrebs kann meist durch Bildgebung bestimmt werden. Durch eine Ultraschall- CT- bzw. MRT-Untersuchung können verdächtige Raumforderungen und die Nierenfunktion an sich sichtbar gemacht werden.

Therapie: Die bevorzugte Therapieform ist die teilweise oder totale Entfernung der erkrankten Niere. Für den Körper ist eine Nierenentfernung in erster Linie wenig belastend, da die zweite Niere die Aufgabe beider Nieren häufig gut übernehmen kann.

Informationen über Harnwegsinfekt / Blasenentzündung finden Sie in den Kapitel Entzündungen.

Harninkontinenz ist heute leider immer noch ein großes Tabuthema. Sie führt häufig zur sozialen Isolierung, zu vermindertem Selbstwertgefühl und einer starken Einschränkung der Lebensqualität. Nur einige Betroffenen können ihre Scharm überwinden und den Weg zum Arzt finden – aber Harninkontinenz ist heilbar!

Der ungewollte Urinverlust (Blasenschwäche, Inkontinenz) kann verschiedene Ursachen haben. Frauen bekommen ihn häufig durch eine Bindegewebsschwäche verbunden mit einer Beckenbodensenkung nach Kindesgeburten – jede dritte Frau zwischen 40 und 60 Jahren leidet unter Harninkontinenz. Bei Männern sind es eher die Folge einer Operation im Kleinbecken. So unterschiedlich die Ursachen einer Inkontinenz sein können, so unterschiedlich sind auch ihre auftretenden Formen:

  • Belastungsinkontinenz: z.B. Beim Lachen, Husten, schwer tragen.
  • Dranginkontinenz: Erhöhter Harndrang. Die Ursache hierfür können Blasensteine, neurologische Störungen und Entzündungen sein.
  • Überlaufinkontinenz: Hierbei besteht meist eine deutliche Prostatavergrößerung mit übervoller Harnblase, die sich nur tropfenweise entleeren kann.
  • Reflexinkontinenz ist häufig eine Folge von Rückenmarks-Verletzungen
  • Mischformen

Die meisten Inkontinenzformen können mit einer Kombination von Medikamenten, Beckenbodentraining und Elektrotherapie gut therapiert werden. In seltenen Fällen sind operative Verfahren notwendig.

Blasenkrebs ist die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung.

Auch der Blasenkrebs verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Begünstigt wird die Bildung von Blasenkrebs durch chronische Entzündungen in der Blase, Nikotinkonsum und das vermehrte Arbeiten mit Lacken und Färbemitteln oder in der Teer- und Gummi-Herstellung.

Meist kommt es zu Blut im Urin (Hämaturie). Der Blasentumor selbst kann durch eine Ultraschalluntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine Blasenspiegelung diagnostiziert werden.

Therapie: Der goldene Standard zur Therapie ist die:

  • TUR-B (transurethrale Blasenresektion): Der Tumor in der Blase wird abgeschält und entfernt. Die somit gewonnenen Zellen werden zur Auswertung zur Histologie (feingewebliche Untersuchung) eingeschickt. Die Pathologie kann nunmehr Sicherheit bringen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und welche Art von Wucherung in der Blase stattfindet.
  • Bestrahlung und Chemotherapie können in bestimmten Fällen, je nach Fortschreitung des Tumors in die Blasenwand, notwendig sein.
  • Operation: Die operativen Möglichkeiten ergeben sich aus der Art der Erkrankung und den krebsbefallenen Regionen:
    Ist die Blase durch die Krebserkrankung schon so weit geschädigt, dass sie operativ entfernt werden muss, so kann durch ein Stück körpereigenen Darm eine neue Blase geformt werden. Hier spricht man von einer Neoblase.

Eine engmaschige Nachsorge ist bei Tumorerkrankungen unumgänglich und wird in unserer Praxis umfassend angeboten.

Der Hodentumor unterscheidet sich von allen anderen urologischen Tumorerkrankungen durch das Alter der Patienten. Sämtliche andere Krebsformen treten häufig erst ab dem 50. Lebensjahr und später auf. Der Hodentumor jedoch kommt meist bei jüngeren Patienten vor und muss sofort behandelt werden. So kann nahezu eine vollkommende Heilung garantiert werden.
Bei Hodentumoren besteht die Möglichket vor der Therapie Samenproben einfrieren zu lassen (Kryokonservierung), um bei einem späteren Kinderwunsch gegebenenfalls darauf zurückgreifen zu können.

Für junge Patienten (bis ca. 35 Jahre) gilt: Bei Hodenschmerzen sofort zum Arzt gehen. Sie werden in jeder urologischer Praxis als Notfall eingestuft.

Sollte ein Hodentumor diagnostiziert werden, werden Sie baldmöglichst operiert, wobei meist der betroffene Hoden entfernt wird und so sehr gute Heilungschancen für Sie bestehen. Ähnliche Schmerzen wie beim Hodentumor können bei einer Hodentorsion (Hodenverdrehnung) entstehen. Auch hier gilt: Gehen Sie umgehend zum Arzt!

Der Hodentumor kann anhand von Knötchenbildung, meistens schmerzlos, in den Hoden ertastet werden. Die Ultraschalluntersuchung ist sehr hilfreich, aussagefähig und richtungsweisend für die Diagnostik. Die weitere Abklärung wird meist durch eine Tumormarker-Bestimmung im Blut durchgeführt. Nur in Ausnahmefällen wäre eine MRT- Untersuchung notwendig.

Therapiemöglichkeiten: in der Regel wird ein Hoden operativ entfernt, so dass die Zeugungsfähigkeit des Mannes durch den anderen Hoden erhalten bleibt, dennoch ist eine Kryokonservierung in Betracht zu ziehen.

Ob eine Nachbehandlung durchgeführt wird und welcher Art diese sein sollte, hängt vom Ergebnis der histologischen Untersuchung des bei der Operation entfernten Hodens ab. Die Optionen erstrecken sich von reiner Kontrolle über Strahlentherapie bis hin zu einer Chemotherapie (PEB-Schema).

Wenn erwünscht kann eine Silikon-Hodenprothese aus optischen Gründen eingesetzt werden.

Die Uroonkologie beschäftigt sich mit den Krebserkrankungen im urologischen Organfeld.
Dazu gehören Erkrankungen der

  • Prostatakrebs
  • Niere
  • Blase
  • Hoden
  • Harnwege

Therapiewege:

Tumoroperationen sind ein Teil einer ganzheitlichen Behandlung, um eine Krebserkrankung zu heilen bzw. den Krankheitsverlauf stark zu verzögern. In der Urologie sind dies folgende Operationen:

  • Radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostatadrüse)
  • Nierenteilresektion (Entfernen eines Teils der Niere)
  • Radikale Nephrektomie (komplette Entnahme einer Niere)
  • Radikale Zystektomie (komplette Entnahme der Harnblase)
  • Teilresektionen an allen urologischen Organen

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist eine Therapiemethode bei Tumorerkrankungen, die ohne oder in Kombination mit einer operativen und medikamentösen Tumortherapie eingesetzt wird. In der Zusammenarbeit mit der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Freiburg können wir Ihnen ein großes Spektrum der Strahlentherapie anbieten. Nach der Strahlentherapie werden Sie selbstverständlich von uns weiter betreut.

Chemotherapie

Unter einer Chemotherapie versteht man die medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen. Die Medikamente (Infusionen oder Tabletten) sind darauf ausgerichtet, alle Zellen im Körper zu schädigen, die eine schnelle Zellteilung aufweisen. Jedoch werden durch dieses Zellmerkmal nicht nur Tumorzellen bekämpft, sondern auch gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen.
Um Ihnen auch sehr individuelle Formen der Chemotherapie anbieten zu können, stehen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Tumorboard des Universitätsklinikums Freiburg, der Klinik für Tumorbiologie, der onkologischen Arztpraxis Dres. med. Sigler/Reiber in Freiburg sowie und dem Ambulanten Therapiezentrum Dres. med. Müller, Jakob, Pelz und Linz in Offenburg.

Immer mehr Paare leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit. Etwa 5-10% der Paare bleibt der Wunsch nach einem eigenen Kind dauerhaft unerfüllt. Beide Partner können die biologische Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches in sich tragen.

Die Andrologie befasst sich unter anderem mit der Fruchtbarkeitsabklärung des Mannes.

Neben Vorgeschichte, Anamnese, klinischer und sonographischer Untersuchung werden in erster Linie die Spermaqualität (Spermiogramm) und evtl. der sexuelle Hormonstatus bestimmt.

Das Sperma kann durch folgende Einflüsse in Mitleidenschaft geraten und den Mann unfruchtbar werden lassen:

  • Durch den Konsum von Alkohol, Drogen, Nikotin, Schadstoffexposition und falsche Ernährungsgewohnheiten.
  • Durch organische Beeinträchtigungen und Krankheiten wie: Bauchhoden, Varikozele (Krampfaderbildung am Hoden), Leistenhoden und Infektionen im Bereich der ableitenden Samenwege.
  • Durch Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Strahlentherapie und ionisierende Strahlung.
  • Die Untersuchung durch das Spermiogramm ist die zentrale und meist aussagekräftigste Diagnostik, um die Fruchtbarkeit des Mannes festzustellen. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, kann eine Tast- und Ultraschalluntersuchung, Hormonspiegelbefundung, genetische Untersuchung sowie eine Hodenbiopsie zur weiteren Abklärung durchgeführt werden.
  • Die meisten Untersuchungen führen wir in unserer Praxis selbst durch. Wir beraten Sie gerne über die medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten.

Kommen Männer auch in die Wechseljahre?
Ist Testosteronmangel im Alter biologisch oder pathologisch?

Während die Hormonproduktion bei Frauen in den Wechseljahren abrupt endet, verringern sich die Sexualhormone beim Mann allmählich über viele Jahre.
Das wichtigste männliche Hormon ist das Sexualhormon Testosteron, das nicht nur für die Libido, sondern auch für eine ganze Reihe weiterer Stoffwechselabläufe verantwortlich ist.

Symptome des Alterstestosteronmangels…

…sind variabel und durchaus nicht immer spezifisch. Schon ab dem 40. Lebensjahr kann eine biologische Abnahme des Testosteronspiegels im Körper beginnen. Die sexuellen Symptome sind eher führend; Einschränkung der Libido (geringerer Lust auf Sex), die Abnahme der morgendlichen Erektionen und die Störung der Erektionsfähigkeit. Auf körperlicher Ebene eine verminderte Aktivität und Antriebskraft, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Abnahme der Muskelkraft, zunehmende Müdigkeit und gleichzeitig Schlafstörungen. Meist treten mehrere Veränderungen gleichzeitig auf.

Darüber hinaus könnte ein längerfristig unbehandelter Testosteron-Mangel zu unterschiedlich schweren Symptomen führen; u.a. Anämie (Blutarmut), Osteoporose, Adipositas, Diabetes, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen.

Ob für Sie ein Testosteron-Check empfehlenswert ist, können Sie mit Hilfe unseres FRAGEBOGENS herausfinden.

Die Beurteilung eines Testosteronmangels im Alter setzt voraus, dass neben den klinischen Symptomen auch ein valider Labormesswert vorliegt.

Symptome trotz normaler Werte:

Patienten mit normalen Testosteron-Werten bei gleichzeitigen klinischen Beschwerden bedürfen einer sorgfältigen differenzialdiagnostischen Betrachtung. Diese beinhaltet z.B. die weiteren Laborwerte

  • tT: Gesamttestosteron
  • fT: freies Testosteron
  • SHBG: Sexualhormon-bindendes Globulin

Sollte ein Testosteronmangel tatsächlich vorliegen, kann durch eine Hormonersatztherapie (Substitution) der Mangel behoben werden und die Lebensqualität steigen.

Effekte und Überwachung:

Unter der Therapie mit Testosteron werden im ersten Jahr engmaschig (3-6 monatlich) und danach jährliche Kontrolluntersuchungen empfohlen.

Während die Verbesserung der Libido und der Lebensqualität bereits innerhalb der ersten 4-6 Wochen eintritt, sind Veränderungen der Erektion erst nach 6 Monaten zu erwarten. Metabolische Effekte sind frühsten nach 6 Monaten zu beobachten.

Wichtig ist bei einer Hormontherapie mit Testosteron eine individuelle Kontrolle der Prostata vorzunehmen. Das Risiko einer Krebsentstehung in der Prostata ist unter der Therapie mit Testosteron nicht erhöht. Dennoch sollte schon ein versteckter Prostatakrebs vorliegen, kann eine Zufuhr an Testosteron den Krebs sogar fördern, da die Prostata angeregt wird und somit auch die dort vorhandenen Krebszellen aktiviert werden.

Auch bei einigen Kinderkrankheiten ist der Urologe Ihr kompetenter Gesprächpartner.

  • Harnwegsinfekte
    werden von Bakerien ausgelöst, die in Harnröhre, Blase, Harnleiter bis hin zur Niere hochwandern können. Je nach Befall können Harnwegsinfekte nahezu unbemerkt wieder abklingen oder zu großen Schmerzen (Nierenbeckenentzündung) führen. Mädchen haben häufiger Harninfekte, da anatomisch die Harnröhre kürzer ist und die Bakterien schneller in die Blase und weiter vordringen können.
  • Bettnässen (Enuresis)
    kann biologische wie psyschiche Ursachen haben (stressbedingt, interne familiäre Veränderungen,..). aber auch organische Fehlbildungen können Bettnässen bei den Kinderen auslösen. Eine medizinische Untersuchung und klärende Gespräche beschleunigen meist das Ende diese Phase.
  • Vorhautverengung (Phimose)
    haben 96% der Jungen bei ihrer Geburt, die sich im Lauf der Jahre selbst zurückbildet. Im Alter von 6-7 Jahren haben noch 8% der Jungen eine Verengung/Verklebung, die in manchen Fällen einer medizinischen Korrektur bedarf, da beim Wasserlassen oder später bei sexuellen Aktivitäten Schmerzen  auftreten können.
  • Leistenhoden / Hodenhochstand
    können sich meist im 1. Lebensjahr noch zurückbilden und sollten spätstens im 2. Lebensjahr behandelt werden. Ein unbehandelter Hodenhochstand könnte neben Unfruchtbarkeit auch Hodenkrebs zur Folge haben.
  • Angeborene Fehlbildung
    Harnröhre (z. B. Hypospadie)
    Harnblase (z. B. neurogene Blase: die Blase kann sich nicht vollständig entleeren oder verursacht einen häufigen Harndrang.)
    Harnleiter (z. B. Abgangsstenose: der Urin kann nicht ungehindern von der Niere durch den Harnleiter in die Blase fließen.)
    Niere (z.B. ektope Niere: die Niere befindet sich nicht am richtigen Platz im Körper.)
    Geschlechtsorgane (z.B. Intersex, vom Geschlecht her weder männlich noch weiblich.)

urologische Erkrankungen
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